Inhalt
In dieser kleinen Artikelserie zum Thema Engagierte finden sammle ich Ideen und Tipps, wie ihr neue Mitmacher für euren Verein oder eure Initiative sammeln könnt.
Überblick über die Artikelserie
- Engagierte finden – Rollenprofile nutzen
- Engagierte finden – Die eigene Website
- Engagierte finden – Werbung machen
- Engagierte finden – Kurzzeit-Engagement für eure Organisation planen
- Engagierte finden – Kurzzeit-Engagement anbieten: Tipps
- Engagierte finden – Werbung machen für das Kurzzeit-Engagement
- Website für potenzielle Ehrenamtliche nutzen: 11 inspirierende Beispiele
- Engagierte finden – Engagement zugänglicher machen
Öffentlichkeitsarbeit für die Organisation
Euer Verein, eure Initiative ist in eurer Stadt noch kaum bekannt? Dann kommen wahrscheinlich auch selten Leute von sich aus auf die Idee, bei euch ehrenamtlich mitzumachen. Öffentlichkeitsarbeit lohnt sich.
Für alles rund um die Öffentlichkeitsarbeit ist erzähl davon super. Katrin und Luisa machen Podcasts, (kostenlose) Online-Kurse und Blogartikel zu Kommunikation im Ehrenamt. Bei erzähl davon kannst du jede Menge lernen.
Auf meinem Blog findest du auch Artikel rund um die Öffentlichkeitsarbeit von Organisationen:
- Öffentlichkeitsarbeit für 2019 planen — Dein Redaktionsplan
- Der Organisations-Newsletter
- Social Media für Non-Profits – Instagram, Pinterest und Snapchat
- Social Media für Non-Profits – Twitter und Facebook
- Social Media für Non-Profits – Einstieg, Planung & Content
- Linktipps für eine bessere Pressearbeit
Noch zwei Ideen für die Öffentlichkeitsarbeit
- Veranstaltung im Veranstaltungskalender der Stadt online stellen: Viele Städte besitzen einen Veranstaltungskalender auf ihrer offiziellen Website. Kann dein Verein seine Veranstaltungen dort online stellen?
- nebenan.de ist ein soziales Netzwerk, dass lokale Nachbarschaften vernetzt. Als Organisation könnt ihr dort ein Profil erstellen und auf eure Arbeit aufmerksam machen. Das macht sicherlich am meisten Sinn, wenn euer Fokus auf euren Ort oder sogar einen bestimmten Stadtteil liegt. Welche Organisationen können nebenan.de nutzen? Und wie du mit Nachbarn in Kontakt trittst, erklärt dir dieser Beitrag. Hast deine Organisation bereits Erfahrung mit nebenan.de? Ich freue mich, wenn du etwas über deine Erfahrungen erzählst. Schreib doch ein Kommentar oder eine E‑Mail.
Ok, dein Verein ist schon bekannt, aber braucht trotzdem noch Mitstreiter?
7 Möglichkeiten, um fürs Engagement bei euch zu werben:
1. Rollenprofile auf Social Media
Stellt konkrete Rollenprofile oder kurze Texte zu den Tätigkeiten in eure Social-Media-Kanäle. Etwa “Fotograf*in gesucht — Wer hat Lust, uns zu unterstützen und ehrenamtlich Fotos von unseren Events zu machen?” Mehr zu Rollenprofilen erfahren
Dann wissen Interessierte, was auf sie zukommt, wenn sie bei euch mitmachen. Außerdem sprecht ihr so auch Leute an, die Lust auf eine bestimmte Tätigkeit haben. Zum Beispiel die Hobby-Fotografin, die sieht, dass ihr jemanden für die Veranstaltungsfotografie sucht. Und Lust hat, endlich mal coole Motive vor der Linse zu haben. Oder die Frau, die gerne strickt und Lust auf euer Strickcafé mit Senioren aus dem Viertel hat. Sie würden sich sonst nicht bei euch melden. Eine coole Kampagne zum
Außerdem kann euer Netzwerk die Posts teilen. Vielleicht liest ja der Nachbar von der Tante von eurer Engagierten Anna vom Strickcafé und hat Lust, mitzumachen. Oder die Nichte von Simon leitet die Info an ihre Freundin weiter, weil die so gerne fotografiert.
Ihr könnt eue Engagierten oder eure Follower auch bitten, die Posts zu teilen.
Open Hamburg hat zurzeit eine witzige Kampagne, um Menschen zum Ehrenamt zu bewegen. Sie spricht Leute an, doch ihre Leidenschaft zum Ehrenamt zu machen. (Witzig ist die Kampagne nicht deswegen, sondern wegen der Videos.)
2. Engagementmöglichkeit im Newsletter
Verschickt ihr einen Organisationsnewsletter per E‑Mail? Nein? Hast du Lust, einen zu starten? In diesem Artikel teile ich Links rund um den Organisationsnewsletter, Tools und rechtliches.
Ihr habt schon einen Organisationsnewsletter? Stellt ab und zu Tätigkeiten vor, für die ihr Ehrenamtliche sucht. Das kann auch mal punktuell sein, etwa nur für eine Veranstaltung. Vielleicht habt ihr stille Fans, die sich nicht langfristig binden wollen oder können, aber gerne einmal aushelfen. Verlasst euch aber nicht darauf, dass ihr über diesen Weg genügend Leute findet.
Ihr könnt auch mal einen eurer Engagierten interviewen – mit dem Hinweis, dass ihr noch nach weiteren Leuten sucht, die diese Aufgaben übernehmen. Eine persönliche Geschichte, die Motivation und die Begeisterung, die euer Ehrenamtlicher mitbringt, machen Lust darauf, selbst zum Mitmacher oder Mitmacherin zu werden. Ein Foto oder Video sind besonders persönlich und zeigen, was für Menschen bei euch mitmachen.
3. Lokale Printmedien
Lokale Zeitungen zu kontaktieren ist nichts Neues, klar. Aber habt ihr schon nach lokalen Printmedien recherchiert, die etwa in Cafés oder Geschäften ausliegen? In Regensburg gibt es zum Beispiel das Kulturjournal. In Uni-Städten werden oft Uni-Magazine von Studenten erstellt und manchmal gibt es auch das Uni-Radio.
Versucht, euren Verein in diese Medien zu bringen. Vielleicht gibt es sogar die Möglichkeit, mit einem Aufruf direkt nach ehrenamtlichen Mitarbeitern zu suchen. Denkt dabei an eure Zielgruppe: Sieht sie sich diese Medien an?
4. Poster aushängen
Hängt Poster je nach eurer Zielgruppe auf: z. B. in der Stadtbücherei, Mehrgenerationenhäusern, der Fachhochschule oder Universität, dem Jugendzentrum oder dem Stadtteilzentrum. Vielleicht dürft ihr euer Plakat auch in einer Schule, im Kindergarten, bei der Volkshochschule oder bei eurem Amt auslegen. Veranstaltungslocations in eurer Stadt und das schwarze Brett im Supermarkt kommen auch infrage.
Die Poster sollten zeigen, wer ihr seid bzw. wofür ihr euch einsetzt. Außerdem könnt ihr ganze Rollenprofile oder nur die Rollentitel („Wir suchen Social-Media-Begeisterte, Fotografen und Spiel-Animateure“) aufnehmen. Was haben die Menschen davon, dass sie bei euch mitmachen?
Bei euch lernt man schnell neue Leute kennen? Macht doch mal ein Plakat mit dem Titel „Neu in der Stadt? Bei uns findest du Anschluss und lernst schnell neue Leute kennen. Und du hast viel Spaß im Ehrenamt“.
Denkt daran: Wer ist eure Zielgruppe, wen sucht ihr? Wer könnte sich für eure Arbeit interessieren? Passt eure Aushänge an eure Zielgruppe an.
5. Straßenfeste und Erstsemester-Tag
In manchen Städten gibt es Straßenfeste, etwa in einzelnen Stadtteilen, einen Kindertag oder als Bürgerfeste.
Eine Aktion am Stand lockt die Leute an. Zum Beispiel ein kleines Gewinnspiel, eine Mitmachaktion für Kinder oder Musik. Ehrenamtliche verteilen Flyer und sprechen die Leute an, ob sie Lust hätten, sich zu engagieren oder an Veranstaltungen teilzunehmen. Pinnwände stellen den Verein vor und zeigen die möglichen Tätigkeiten im Verein. Fragt bei der Teamsitzung, ob es solche Straßenfeste in eurem Ort oder in eurer Gegend gibt.
An vielen Hochschulen finden für neue Studierende Erstsemestertage statt, an denen sich Initiativen und Vereine vorstellen können. Diese Tage heißen in einigen Städten auch Markt der Möglichkeiten. So lernen euch gleich die neuen Studenten kennen. Für die Zugezogenen seid ihr eine Möglichkeit, Leute kennenzulernen und vielleicht an ihre Freizeitgestaltung aus ihrer vorherigen Stadt anzuknüpfen, z. B. Sport zu machen, andere Sprachen zu sprechen oder Kindergruppen anzuleiten.
Fragt auch als nicht-studentische Initiative nach, ob ihr euch vorstellen dürft. In eurer Initiative können die Studierenden schließlich über den Uni-Kosmos und ihren studentischen Tellerrand hinweg blicken und Neues kennenlernen. Ich persönlich finde es besonders reizvoll, mich außerhalb der Hochschulgruppen zu engagieren. Denn dort kann ich viele unterschiedliche Menschen und andere Perspektiven kennenlernen.
6. Mit Bekannten sprechen
Sprecht doch gezielt Leute ansprechen, die eine Leidenschaft haben, welcher sie im Verein nachgehen könnten. Oder fragt Bekannte, ob sie wen kennen, der sich z.B. mit Fotografie beschäftigt oder Kenntnisse in der Pressearbeit sammeln möchte. Erzählt von eurem Verein und der Möglichkeit, mitzumachen. Nervt aber nicht alle Leute mit ellenlangen Erzählungen 😉 Wenn sich jemand dafür interessiert, wird er oder sie schon nachfragen.
7. Ehrenamtsportale, Freiwilligenagenturen, Seniorenbüros
In vielen Städten gibt es Freiwilligenagenturen oder Ehrenamtsportale. Dorthin können sich Menschen wenden, die sich ehrenamtlich engagieren möchten. Sie werden beraten und nach ihren Wünschen in Engagementmöglichkeiten vermittelt.
Als Organisation könnt ihr dort eure Engagementmöglichkeiten einstellen. Zur Liste der Freiwilligenagenturen. Auch andere Einrichtungen übernehmen die Vermittlung ins Engagement. Zum Beispiel vermitteln Seniorenbüros Menschen ab 50 Jahren. In manchen Städten vermitteln auch Stadtteilbüros Menschen ins Engagement. Recherchiert, ob es eine passende Einrichtung bei euch in der Stadt oder im Landkreis gibt.
Außerdem gibt es Online-Plattformen, bei denen ihr Engagementmöglichkeiten einstellen könnt:
- youvo.org für alle kreativen und digitalen Aufgaben
- vostel.de für alle in Köln, Berlin, Darmstadt, München, Frankfurt am Main, Erding, Wiesbaden
- Für Hamburger Organisationen, die Mithilfe für nur einen Tag suchen: tatkräftig e. V.
Zielgruppen beachten
Achtet auf eure Zielgruppe: Sucht ihr eher nach Studierenden, die bei euch mitmachen? Wollt ihr vermehrt Ältere ansprechen? Dann kommen vielleicht auch die kostenlosen lokalen Postwurf-Zeitungen infrage. Findet heraus, ob eure Zielgruppe sie liest. Dann könnt ihr diese Zeitungen für eure Pressearbeit nutzen.
Denkt darüber nach, wer sich für eine bestimmte Tätigkeit interessieren könnte. Wer hat besonders etwas davon, bei euch mitzumachen?
Sucht ihr eine Person für Social Media, Fotografie oder Pressearbeit? Studierende der Medienwissenschaft könnten so Praxiserfahrungen sammeln. Hängt also Aushänge in das Uni-Gebäude, wo ihre Veranstaltungen stattfinden.
Sucht ihr nach Leuten, die gerne Freizeitangebote für Kinder mitgestalten? Kann man als ganze Familie an euren Angeboten teilnehmen? Werbung in der Stadtbücherei ist dann eine Möglichkeit.
Glaubt ihr, dass euer Einsatzzweck besonders attraktiv ist? Ihr setzt euch zum Beispiel für Bildungsgerechtigkeit ein und denkt, dass viele Leute das gerne fördern würden? Ihr seid flexibel, was Zeiten und Dauer des Engagements angeht? Dann betont doch in euren Werbemaßnahmen den Zweck und die Flexibilität eures Engagements. Dann sprecht ihr diejenigen an, die sich für “eine bessere Welt” einsetzen möchten, aber wenig Zeit, unregelmäßige Arbeitszeiten oder andere Verpflichtungen haben.
Für eure Unternehmenspartnerschaften sucht ihr eine Netzwerk-orientierte Person? Diese Person kann an ihren Networking-Skills feilen und den Umgang mit Berufstätigen in der Wirtschaft üben. Daran haben vielleicht Studierende besonderes Interesse.
Noch mehr Ideen?
Hast du noch mehr Ideen, um Engagementmöglichkeiten zu bewerben? Habt ihr Erfahrungen gemacht, von denen andere lernen können? Schreibe doch ein Kommentar und lass uns daran teilhaben.