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Im Rahmen eines Service-Learning-Projekts unterstütze ich eine Beratungseinrichtung. Dort spreche ich mit einem Klienten in einer mit seiner Muttersprache verwandten Sprache. Das ist oft gar nicht so einfach, denn viele Wörter unterscheiden sich. Mein Engagement habe ich zum Anlass genommen, eine Liste mit nützlichen Ressourcen bei Sprachbarrieren in der Beratungsarbeit (oder eher generell in der Arbeit mit Menschen) zu sammeln.
Egal, ob du ehrenamtlich oder hauptamtlich in der Beratungsarbeit tätig bist: In diesem Artikel findest du Tipps und Ressourcen, die dich bei Sprachbarrieren in der Beratungsarbeit unterstützen. Nicht alle Ressourcen sind für den beruflichen Alltag geeignet — Häufig ist der Beratungsarbeit viel zu wenig Zeit, um die jeweiligen Ressourcen herauszusuchen und einzusetzen. Wenn du vor allem zu einem einzelnen Thema berätst, etwa Gesundheit, ist vielleicht eher etwas dabei.
Spezifische Materialien
Wie so oft, gibt es online schon viele Materialien, die bei Sprachbarrieren in der Beratungsarbeit helfen. Ich sammle sie hier unter den verschiedenen Themen. Nicht wundern, wenn du manche Materialien mehrmals siehst: Damit jeder schnell bei seinem Thema passende Materialien findet, habe ich Materialien für mehrere Themen bei jedem Thema wieder aufgeführt.
Eine allgemeine Handreichung, wie Sprachbarrieren in der Kommunikation abgebaut werden, hat die passage gGmbH herausgegeben. Dort findest du viele Tipps, die die Kommunikation einfacher machen, Redemittel, die du einsetzen kannst, und eine Checkliste, um deine eigene Kommunikation zu überprüfen.
Behörden
Die Kontakt- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und Migrant_innen e. V. (KuB) übersetzt Behördenformulare in verschiedenen Sprachen, etwa Arabisch, Russisch und Farsi. Diese Formulare kannst du als Ausfüllhilfe verwenden, damit deine Klienten verstehen, welche Angaben nötig sind. Bei kleineren Änderungen durch die Behörden werden die Formulare nicht neu übersetzt. Das ist nicht so schlimm, da du ja eh die Originalformulare ausfüllst. Eventuell fehlen dann einige Übersetzungen, aber dennoch hast du viele der Felder übersetzt.
Allgemeine Informationen zu Themen wie Aufenthalt, Familie, Arbeit und Beruf, Deutsch lernen, Wohnen und Gesundheit findest du auf dem Portal mbeon. Sie sind auch in Englisch, Arabisch und Russisch verfügbar, und sind vertont, sodass du sie deiner Klientin oder deinem Klienten vorlesen lassen kannst.
Hilfreich können diese Checklisten in verschiedenen Sprachen sein: u. a. Kontoeröffnung, Wohnung, Mobilfunk und einiges mehr.
Im handbook germany findest du Informationen zu Themen, die mit Behörden zu tun haben: Etwa zum Wohnberechtigungsschein, beglaubigten Kopien oder als Rentner in Deutschland. Verfügbar in Deutsch, Englisch, Arabisch, Persisch, Türkisch, Französisch und Pashto, nicht vertont.
SGB II & SGB III
Diese Broschüre von basis und woge e. V. hilft dir bei der Kommunikation rund um Hartz IV. Wichtige Begriffe sind in zehn Sprachen übersetzt. Ein kurzer Text erklärt in der jeweiligen Sprache, wie die Person an das jeweilige Dokument kommt, und was dabei wichtig ist (bezogen auf Hartz IV).
Außerdem hat basis und woge e. V. ein Wörterbuch SGB II in leichter Sprache herausgegeben. Das hilft dir, wichtige Begriffe rund um Hartz IV in einfachem Deutsch zu erklären, falls du darin noch nicht so geübt bist. Außerdem gibt es ein Wörterbuch SGB III in leichter Sprache.
Arbeit
Allgemeine Informationen
Das Portal mbeon bietet Informationen zu Arbeit und Beruf in Deutschland. Sie sind auch in Englisch, Arabisch und Russisch verfügbar, und sind vertont, sodass du sie deiner Klientin oder deinem Klienten vorlesen lassen kannst.
Im handbook germany findest du auch Informationen zu Arbeit und Beruf, auf Deutsch, Englisch, Arabisch, Persisch, Türkisch, Französisch und Pashto. Dort gibt es detaillierte Infos zu verschiedenen Themen, etwa zu den Rechten von Zeitarbeitern.
Ausbildungssystem
Dieses Youtube-Tutorial erklärt das Ausbildungssystem in Deutschland und die Bewerbung auf eine Ausbildung und ist in verschiedenen Sprachen verfügbar. Auch dieser Film erklärt das Ausbildungssystem in Deutschland und ist in Englisch, Arabisch und Deutsch verfügbar.
Anerkennung von Berufsqualifikationen
Das Portal Anerkennung in Deutschland informiert in verschiedenen Sprachen, wie ausländische Berufsqualifikationen in Deutschland anerkannt werden können.
Das Wörterbuch Anerkennungsberatung – Leichte Sprache hilft dir, Begriffe aus der Anerkennungsberatung in einfachen Wörtern widerzugeben.
Kompetenzfeststellung
Die Bertelsmann Stiftung hat vier Instrumente zur Kompetenzfeststellung ausgearbeitet: Kompetenzkarten, um mit dem Klienten oder der Klientin gemeinsam Kompetenzen festzustellen. Die Kompetenzkarten sind in neun Sprachen verfügbar und können kostenlos heruntergeladen werden. So kannst du in der Beratung gemeinsam mit deinem Klienten sehen, welche Kompetenzen er oder sie besitzt.
Zusätzlich hat die Bertelsmann Stiftung Berufekarten herausgegeben, um die beruflichen Fähigkeiten von Klienten festzustellen. Diese sind ebenfalls in verschiedenen Sprachen verfügbar und müssen bestellt werden.
Auf meine-berufserfahrung.de können Klienten in 30 Berufen in sechs Sprachen ihre Berufserfahrung einschätzen, indem sie Fragen beantworten. Die Fragen werden durch Bilder visualisiert. Das kannst du nutzen, um die Kompetenzen von Klienten in Bewerbungen treffender zu formulieren. Wenn dein Klient in einer der Berufe schon viel Erfahrung mitbringen, kann er in Arbeitsagenturen oder Jobcentern den MYSKILLS-Test absolvieren, ebenfalls in verschiedenen Sprachen. Dieser Test dient dazu, berufsfachliche Kenntnisse sichtbar zu machen.
Außerdem findest du auf meine-berufserfahrung.de wichtige Begriffe für verschiedene Berufe, die du zur Hilfe für den Beruf aushändigen kannst.
Wohnen
Die ökumenische Wohnhilfe Taunus erklärt in einem Video die wichtigsten Informationen zum Mieten und Wohnen: Etwa zum Mietvertrag, Kaution, Sozialhilfe und Nebenkosten. Das Video ist in verschiedenen Sprachen verfügbar (leider nur Untertitel) und behandelt nacheinander verschiedene Themen. Du kannst also auch nur einen Teil des Videos zeigen und andere auslassen (z. B. Mülltrennung).
Im Portal mbeon findest du ebenfalls Informationen zum Thema Wohnen. Diese sind auch in Englisch, Arabisch und Russisch verfügbar und sind vertont, sodass du sie deiner Klientin oder deinem Klienten vorlesen lassen kannst. Bei der Verbraucherzentrale findest du eine Checkliste zum Wohnen in verschiedenen Sprachen.
Im handbook germany geht es ins Detail. Dort findest du Infos zu Schufa, Wohnberechtigungsschein und Wohnungssuche. Hier geht es ins Detail. Verfügbar in Deutsch, Englisch, Arabisch, Persisch, Türkisch, Französisch und Pashto, nicht vertont.
Gesundheit
Das Portal zanzu hilft dir, wenn das Thema sexuelle und reproduktive Gesundheit in der Beratung vorkommt. Das Portal ist mehrsprachig und viele der Inhalte kann man sich vorlesen lassen. So können sich die Klienten und Klientinnen auch in ihrer Muttersprache über diese Themen informieren. Außerdem findest du dort ein Wörterbuch, ebenfalls vertont. Das praktische am Wörterbuch ist vor allem, – denn sonst reicht ja auch ein normales Online-Wörterbuch – dass die Wörter bzw. die medizinischen Vorgänge auch erklärt werden und diese Erklärungen auf anderen Sprachen verfügbar sind, und auch vertont sind. Zum Beispiel, was der Unterschied zwischen einer Vollnarkose oder einer lokalen Narkose ist. Bei vielen Inhalten findest du auch Bilder zur Erklärung.
Zum Thema Gesundheit findest du viele weitere Links zu praktischen Materialien bei der Translation Clinic. Das Portal Erstorientierung hat einige Materiallisten zum Thema Gesundheit, darunter zur Unterstützung der Kommunikation mit medizinischem Personal. Dort findest du Links zu verschiedenen Bildwörterbüchern, die teilweise auch in andere Sprachen übersetzt sind. Auf dem Portal Erstorientierung bekommst du etwa auch Hinweise auf Materialien zu Impfungen, für den Zahnarzt oder zu Schwangerschaften.
Auch zum Thema Gesundheit bietet das Portal mbeon Informationen in Deutsch, Englisch, Arabisch und Russisch, die auch vertont wurden und so für nicht alphabetisierte Menschen geeignet sind. Hier geht es um einen kurzen Überblick über das Gesundheitssystem, die Krankenversicherung und erste Informationen zur medizinischen Versorgung, Gesundheitsvorsorge, der psychischen Gesundheit und der Drogen- und Suchtberatung.
Das Portal handbook germany bietet auch Infos zum Thema Gesundheit: z. B. zu Pflegebedürftigkeit oder Schwangerschaft. Verfügbar in Deutsch, Englisch, Arabisch, Persisch, Türkisch, Französisch und Pashto, nicht vertont. Der Vorteil: Detaillierte Infos, vor allem zu allem, was mit Rechten, Gesetzen und Behörden zu tun hat, und viele Links auf die passenden Websites und Beratungsangebote.
Materialien recherchieren
Wo kannst du noch nach Materialien recherchieren?
Das Portal Erstorientierung sammelt Materialien zu Themen der Erstorientierung für Geflüchtete. Du bist als Beratende*r tätig? Dort findest du Materiallisten, z. B. zu Gesundheit, Arbeitssuche & Kompetenzfeststellung, Integration und Interkulturelles Lernen. Am schnellsten findest du passende Materialien über die Suche. Du kannst auf dem Portal auch einen Newsletter abonnieren und wirst so über neue Materialien informiert. Deine Organisation hat hilfreiche Materialien, vielleicht sogar in mehreren Sprachen erstellt? Melde sie dem Portal, damit auch andere sie nutzen können.
Außerdem können diese Checklisten in verschiedenen Sprachen hilfreich sein, die ich oben schon erwähnt habe (u. a. für die Kontoeröffnung, Wohnung, Mobilfunk).
Noch mehr Materialien findest du im Service-Portal Integration vom Haus der kleinen Forscher. Sie sammeln übersetzte Dokumente und Informationsmaterialien in thematischen Listen.
Die Verbraucherzentrale Niedersachsen hat Links zum Verbraucherschutz zusammengestellt, etwa zu Haftpflichtversicherungen oder Handytarifen, die z. T. in verschiedenen Sprachen verfügbar sind.
Im handbook Germany stehen viele Informationen in Deutsch, Englisch, Arabisch, Persisch, Türkisch, Französisch und Pashto bereit.
Das Portal Welcome 2 Baden Württemberg informiert in verschiedenen Sprachen über relevante Themen für Geflüchtete (und Migranten). Es bezieht sich zwar auf Baden-Württemberg, kann aber auch für dich nützlich sein: Du findest dort z. B. sehr kurze Informationen zu Schule und Kindergarten, Sprachkursen und Rechte von Arbeitnehmern. Dieses Portal ist auf besonders vielen Sprachen verfügbar, u. a. auch Dari, Tigrinya, Albanisch und Serbisch. Leider sind die Texte nicht vertont. Die Informationen sind sehr knapp gehalten und beziehen sich stark auf Geflüchtete und das Thema Asyl (nicht relevant etwa für Menschen aus Bulgarien oder Rumänien).
Außerdem kannst du bei den Flüchtlingsräten der verschiedenen Bundesländer unter den Materialien suchen, ob du etwas passendes für deine Arbeit findest. Der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg etwa sammelt Materialien für die Arbeit mit Geflüchteten (und Migranten). Der Flüchtlingsrat Thüringen verlinkt mehrsprachige Angebote.
Sprachhilfen allgemein
In diesem Abschnitt stelle ich dir nützliche Materialien für Alltagsthemen oder einfache Sachverhalte vor. Diese kannst du zusätzlich zu Visualisierungen nutzen. Für Fachthemen und komplizierte Sachverhalte reichen sie meistens nicht aus – Können dir aber helfen, wenn du schon verwandte Sprachen sprichst.
Das Refugee Phrasebook ist eine großartige Zusammenstellung von Phrasen und einzelnen Wörtern auf vielen Sprachen. Du kannst dir dort selbst Sprachversionen mit den für dich wichtigsten Sprachen zusammenstellen. Das Phrasebook gibt es in vielen verschiedenen Sprachen, zum Beispiel Farsi, Bulgarisch, Armenisch, Koreanisch, Finnisch, Arabisch, Albanisch und noch viele mehr.
Wann das nützlich sein kann? Wenn du einfache Sachverhalte erklären musst, die mit wenigen Wörtern und Sätzen auskommen. Du kannst einzelne Wörter oder Phrasen begleitend zu Piktogrammen oder Bildern verwenden.
Oder wenn du eine verwandte Sprache bereits sprichst. Du kannst etwa ganz gut Kroatisch und versuchst, dich so mit einer makedonisch-sprachigen Klientin zu verständigen. Das ist allerdings nicht ganz leicht. Als Hilfe kannst du dir die wichtigsten Wörter ausdrucken und siehst so die Unterschiede zum Kroatischen (oder welche Sprache du auch immer nutzt). Und es geht schneller, als ständig wieder im Wörterbuch nachzusehen. Das hilft z. B. wenn du Termine machen willst und den Wochentag nennen möchtest – oder einfach nur von „morgen“ und „gestern“ sprichst. Bei manchen Sprachen ist die Aussprache mit dabei. Du musst dir allerdings vorstellen, wie du die Wörter als englischer Muttersprachler sprechen würdest. Dann kannst du mit der Aussprache-Hilfe etwas anfangen. „ch“ zum Beispiel spricht sich dann wie „tsch“ im Deutschen.
Übersetzungstools und Vorlesen lassen
Viele Materialien gibt es in verschiedenen Sprachen, aber nur schriftlich. Was aber, wenn dein Klient nicht ausreichend lesen kann, um die Informationen zu verstehen?
Du kannst die Sätze aus vorhandenen mehrsprachigen Materialien in ein kostenloses Übersetzungsprogramm wie Google Translator oder Microsoft Translator kopieren und dem Klienten vorlesen lassen. (Denke an den Datenschutz und gebe dort keine persönlichen Informationen ein.) Das ist schon mal besser, als wenn ihr direkt die Übersetzungs-App benutzt, denn häufig sind die Übersetzungen dann so schlecht, dass man sie nicht versteht. Die Übersetzungen in Materialien, die ich euch verlinke, sind zumindest nicht maschinell erstellt und damit meist verständlich.
Das Vorlesenlassen von Sätzen funktioniert in meinem Test so mittelmäßig: Einige wichtige Sprachen gibt es nicht zum Vorlesen im Google Translator, etwa Persisch oder Pashtu. Außerdem überspringt Google Translator zum Teil einfach Wörter. Deswegen probiert am besten einmal beide Versionen, Google Translator und Microsoft Translator, falls euer Klient bei einem der beiden nichts versteht.
Zusätzlicher Tipp für Kroatisch, Serbisch, Bosnisch
Für viele wichtige Sprachen wie Arabisch oder Farsi kann ich es nicht beurteilen, aber für Kroatisch, Serbisch und Bosnisch ein Tipp: Nehmt nicht Google Translator, denn in meinem Test hat Google Translator wichtige Wörter einfach übersprungen. Microsoft Translator funktioniert beim Vorlesen wesentlich besser: Für Serbisch und Bosnisch gibt es dort keine Vorlese-Funktion, schaltet einfach auf Kroatisch um, das wird genauso vorgelesen und macht in diesem Fall keinen Unterschied, die Menschen werden euch verstehen.
Zusätzlicher Tipp für Bulgarisch
Die Spracheingabe wollt ihr vielleicht in der Beratung aus Datenschutz-Gründen nicht nutzen, aber für den Alltag kann es für deinen Klienten nützlich sein. Für Bulgarisch empfehle ich für die Spracheingabe Google Translator, denn in meinem Test funktionierte die Spracheingabe wesentlich besser mit Google Translator als mit Microsoft Translator. Dort kommt einfach nur Wirrwarr raus, bei Google Translator sind es schon eher mal Sätze, die auch auf Deutsch Sinn machen – oder man versteht zumindest mit zusätzlicher Erklärung mit Händen und Füßen, was gemeint ist. Dagegen ist Microsoft Translator allerdings auch offline nutzbar, nach einer Installation und Download des Sprachpakets. Noch ein Tipp: Wenn du irgendwo Mazedonische Materialien finden solltest, hilft dir das auch bei bulgarischsprachigen Klienten weiter, da die Sprachen sehr ähnlich sind.
Bildsprache nutzen
Die Materialien reichen nicht für alle Themen. Und manchmal steht eben auch niemand zur Verfügung, der übersetzen kann. Was noch hilft? Bildsprache. Sich Gedanken über Bildsprache zu machen, lohnt sich besonders, wenn du immer wieder dieselben Themen in der Beratung behandelst und dieselben Sachverhalte erklärst. Oder vor allem, um Menschen in deiner Einrichtung den Weg zu leiten oder Abläufe zu erklären, kannst du Icons an die Wand kleben.
Möglichkeiten, wie du an passende Piktogramme kommst, wenn du selbst nicht gerade Icons erstellen kannst:
(Willst du das zufällig lernen? In diesem Artikel zeige ich dir, wie und wo du lernst, Icons mit Affinity Designer zu erstellen.)
Flaticon
Bei flaticon findest du sehr viele Icons. Solange du entsprechend den Richtlinien den Autoren des jeweiligen Icons nennst, kannst du sie kostenlos verwenden.
Sketchnotes
Praktisch besonders bei wechselnden Themen ist es, zu lernen, selbst kleine Bildchen zu zeichnen. Dafür musst du überhaupt nicht gut zeichnen können – Du musst nur Lust haben, zu lernen und etwas Zeit zu investieren. Trau dich daran! Sketchnotes heißen Notizen, die aus kleinen Zeichnungen und Text bestehen. Das zu lernen, ist wirklich hilfreich. Materialien, mit denen du lernst, Sketchnotes bzw. Piktogramme mal so eben zu zeichnen, findest du in meinem Artikel Visualisieren lernen – Linktipps.
Dann kannst du in der Beratung bei Verständigungsschwierigkeiten auch schnell mal was zeichnen. Oder du erstellst Piktogramme, die du einscannst, und dann vervielfältigst. Klebe sie auf Pappe oder laminiere sie ein, um sie öfter zu benutzen. Ja, das ist etwas aufwendig. Aber wenn du sie häufig benutzt, lohnt es sich.
Piktogramme in Word
Microsoft Word stellt in den neueren Versionen eine Reihe an Icons kostenlos zur Verfügung. Sie sind sehr allgemein, aber vielleicht helfen sie dir ja schon weiter.
Icoon
Icoon ist eine für Android kostenlose App mit vielen Icons zu unterschiedlichen Themen, ohne Übersetzungen. Allerdings gibt es keine Suchfunktion, wenn du sie nicht so häufig benutzt, wirst du viel suchen müssen. Da sich die meisten Icons auf den Alltag beziehen, kannst du die App nur für den Alltagsthemen verwenden. Für Behörden-Themen oder kompliziertere Themen sind kaum passende Icons vorhanden.
Routard
Routard hat ein kostenlos herunterladbares Bild-Wörterbuch veröffentlicht. Darin findest du die wichtigsten Begriffe aus dem Alltag, z. B. Verkehrsmittel und Kleidung, der Unterkunft, Medizin / Hygiene, Nahrung und Freizeit. Auch diese Bilder sind nur für Alltagsthemen hilfreich.
Außerdem gibt es im Handel noch weitere Bildwörterbücher. Ob sich das für dich lohnt, musst du selbst entscheiden. Vielleicht reichen dir auch die vorhandenen Online-Wörterbücher.
youvo
Ihr benötigt Icons für eure tägliche Arbeit und habt nur wenig Ressourcen? Ihr könnt versuchen, über youvo einen Grafiker zu finden, der euch als ehrenamtliches Engagement passende Icons erstellt. Recherchiere aber erst, ob es nicht schon passendes Material gibt, damit die Arbeit nicht doppelt gemacht wird.
Ehrenamtliche Unterstützung
Wenn ihr keine Ressourcen für Dolmetscher habt, kannst du auch versuchen, ehrenamtliche Unterstützer zu gewinnen, die in eurer Einrichtung übersetzen. Das kommt immer auf das Thema an: Vor allem für belastende Themen solltet ihr einen anderen Weg suchen. Und oft ist es schwierig, für bestimmte Sprachen Ehrenamtliche zu finden.