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Video­kon­fe­renzen: Mit unter­schied­lichen Szenen arbeiten

Du möchtest im Zoom-Meeting etwas zeigen, was vor dir auf dem Tisch liegt? Gleich­zeitig schnell wieder zu deiner normalen Kame­ra­an­sicht wechseln können? Du möchtest dich mehr in den Online-Veran­stal­tungen zeigen, um mehr Persön­lichkeit herzu­stellen, willst aber nicht auf eine Power­Point-Präsen­tation verzichten?

Das Tool Ecamm

Vor einigen Wochen habe ich in einem Workshop vom Tool Ecamm gehört. Mithilfe des Tools konnten wir Teil­neh­menden gleich­zeitig die Workshop-Leiterin und ihre Power­Point-Präsen­tation sehen. Das fand ich persönlich sehr angenehm, da man (fast) wie im Präsenz-Workshop das Gesicht und die Mimik der Person sehen und gleich­zeitig ihrer Präsen­tation folgen konnte.

Der Nachteil an Ecamm: Das Tool ist nur für Mac zu haben und kostet im Abo zwischen 200 und 400 Dollar im Jahr. Wenn du es nur für einige Monate brauchst, kostest es 20 $ pro Monat.

Alter­native zu Ecamm

Die oben beschrie­benen Szenarien lassen sich aber auch kosten­güns­tiger lösen. Ich habe ein wenig nach einer Alter­native gesucht und stelle sie euch gleich vor. Aller­dings habe ich sie bisher nur in einem kleinen Test auspro­biert – wie gut das in echten Meetings funk­tio­niert, kann ich euch also nicht aus erster Hand berichten. Es gibt aber relativ viele Youtube-Tuto­rials dazu, also muss es prak­ti­kabel sein. Schreibe mir gerne, wie gut es bei dir funktioniert.

Alter­native 1: Video und Power­Point-Präsen­tation gleich­zeitig anzeigen

In Zoom gibt es die Beta-Funktion, eine Präsen­tation als virtu­ellen Hinter­grund anzu­zeigen (unter “Bild­schirm frei­geben” -> “Erweitert” -> “Power­Point als virtu­eller Hinter­grund”). Das funk­tio­niert wie mit den normalen virtu­ellen Hinter­gründen, nur, dass eben deine Präsen­tation hinter dir liegt. So sehen deine Teil­nehmer auch nur dich und nicht das Zimmer hinter dir. Du musst aber natürlich daran denken, freien Platz in der Präsen­tation zu lassen, indem du später zu sehen sein wirst. Das inter­es­sante ist: Du kannst auch auf Dinge auf den Folien zeigen. Wie groß dein Video und vor der Präsen­tation zu sehen sein soll, kannst du einstellen. 

Für Microsoft Teams ist dieses Feature aller­dings noch nicht verfügbar. 

Alter­native 2: OBS Studio nutzen

OBS Studio ist eine kostenlose, Open-Source-Software für Video­auf­nahmen und Live-Streaming. Dort kannst du verschiedene Szenen anlegen. Für einen Kunst­workshop mit Pfad­findern hat ein Work­shop­leiter zum Beispiel verschiedene Perspek­tiven auf seine Kunst­stücke, sich selbst und eine Präsen­tation erstellt. Du kannst dann in OBS Studio während des Meetings sehr einfach zwischen den verschie­denen Szenen wechseln. Das hat den Vorteil, dass du die Szenen vorab vorbe­reiten kannst. Wenn du so wie im Beispiel mehrere Kamera-Ansichten möchtest, brauchst du natürlich eine zweite Kamera. Dafür kannst du zum Beispiel ein Smart­phone benutzen.

Wie du in OBS Studio Szenen aufbaust und in Zoom (oder anderen Video­kon­ferenz-Tools) nutzt, erklärt dir dieses Video. Wenn du eine Power­Point-Präsen­tation über die “Fens­ter­auf­nahme” in OBS Studio einbindest, musst du Power­Point öffnen, um auf die nächstes Folie zu wechseln. 

Deswegen empfiehlt Markus Seppälä, statt­dessen die Funktion “Diashow” zu verwenden. Er erklärt dir auch, wie du aus einer Power­Point-Präsen­tation zu einer Diashow in OBS Studio kommst. In OBS Studio kannst du dann unter “Datei” → “Einstel­lungen” → “Hotkeys” → “Diashow” (scrolle im Fenster nach unten) einstellen, mit welchen Tasten du die Diashow bedienen willst. So kannst du in OBS direkt deine Power­Point-Präsen­tation steuern. Die Diashow besteht aus Bild­da­teien. Daher fehlen dann aber Effekte wie Einfliegen etc., die du in Power­Point einge­stellt hast.

Unbe­dingt testen

Auch wenn ich dies selbst noch nicht in Real-Life-Settings genutzt habe, wollte ich diese Tipps mit euch teilen. Mögli­cher­weise funk­tio­niert es aber mit einem lang­sa­meren Computer nicht so gut, also testet es auf jeden Fall zuerst in einem klei­neren, internen Meeting. Ich kann mir aber viele prak­tische Einsatz­mög­lich­keiten vorstellen, zum Beispiel digitale Work­shops zu Körper­sprache, DIY-Work­shops oder einfach nur, um dich in Online-Veran­stal­tungen mehr zu zeigen. Denke daran, weniger ist besonders bei diesen Power­Point-Folien mehr. Denn deine Teil­neh­menden verfolgen gleich­zeitig dein Video und lesen den Text auf dem Bildschirm. 

Viel­leicht inter­es­sieren dich auch meine Link­tipps zu Online-Mode­ration?

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Martin K.

    Meine Empfehlung für eine profes­sio­nelle Lösung der Kamera und Video­quellen Umschaltung.
    Hybride Meetings mit nur einer Kamera sind kaum nützlich, und mehrere Kameras können auch besser verschiedene Blick­rich­tungen erfassen. Meine Empfehlung, die Umschaltung der Videobild Quellen mit Über­blende Effekten mit einem profes­sio­nellen Video­mi­scher umsetzen. Hier liegt meiner Meinung nach der Vorteil in der einfachen Touch­screen Bedienung und der einfache IP Anbindung. Denn die Video­si­gnale werden dem Video­mi­scher über IP zuge­führt, und eine stern­förmige Verka­belung mit HDMI Kabel entfällt. Youtube Video: https://youtu.be/Gz2gP8T4cWU
    Martin

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